Fledermäuse sind dämmerungs- und nachtaktiv.
Zur Orientierung dient ihnen ein Echolot-System. Dabei geben sie über Nase oder Mund Rufe im Ultraschall-Bereich ab. Der Schall wird von der Umgebung reflektiert und das Echo von den Fledermäusen aufgenommen. Die Echo-Ortung erfolgt in rasant kurzen Zeitabständen. Im Normalflug werden 5-20 Rufe pro Sekunde ausgestoßen sowie die Echos dazu aufgenommen. So entsteht eine Art „Hörbild“ von der Umgebung.
Diese Echoschall-Ortung dient nicht nur der Orientierung und Lokalisation von Hindernissen, sondern vor allem zum Aufspüren von Beutetieren bei der nächtlichen Jagd.
Nahrung:
Zur Deckung des Energiebedarfs müssen Fledermäuse pro Nacht zwischen einem Fünftel bis zur Hälfte ihres Körpergewichts an Beute fangen. So kann es mitunter sein, dass eine ganze Kolonie an Fledermäusen in einem Sommer bis zu 15kg Insekten vertilgt.
Daher spielen Fledermäuse eine wichtige Rolle im Nahrungsgefüge von Ökosystemen. Ein Großteil ihrer Beute gilt aus menschlicher Sicht „Schädlichen“ oder lästigen „Plagegeistern“ wie z.B. Stechmücken.
Auch die Fledermäuse werden gejagt. Zu ihren Feinden gehören Katzen, Marder, Greifvögel und Eulen.
Im Jahreskreislauf:
In kühlen frostsicheren Quartieren im Winter zehren sie vom im Sommer und Herbst angefressenen Fett-Depot. Die Körpertemperatur kann der Umgebung angeglichen werden und der Stoffwechsel ist stark verlangsamt. Das Herz schlägt nur 18-80x pro Minute statt 250-450x wie im Wachruhestand. Zwischen zwei Atemzügen können bis zu 1,5 Stunden vergehen.
Sobald es aber die Witterung erlaubt und Nahrung verfügbar ist, wachen sie auf und gehen auf Insektenjagd.
Ab Mai finden sich die Weibchen in Wochenstuben-Quartieren zusammen. In diesen Muttergruppen wird im Juni der Nachwuchs zur Welt gebracht und gemeinsam aufgezogen. Die Regel ist von einem Jungtier pro Mutter. Hauptvorteil dieser Sozialgemeinschaft ist die Thermoregulation. Bei Kälteperioden rücken die Tiere eng zusammen.
Spätestens im August sind die Jungen selbstständig und die Wochenstuben lösen sich auf. Es folgt die Erkundungsphase. Dabei können sich durchaus unerfahrene Jungtiere in Wohnungen verfliegen.
Die neue Paarungszeit beginnt. Die Männchen locken die Weibchen mit Gesängen in Baumhöhlen oder Kästen, um sich zu paaren. Die Weibchen speichern den Samen über Winter, Eisprung und Befruchtung erfolgen erst im Frühjahr.